Weiterer Stellenaufwuchs nur, wenn auch eine Personalbedarfsbemessung vorliegt!

Die Beantwortung der Stadtratsanfrage zur Stellenentwicklung in der Stadtverwaltung zeigt auf, dass die Stellenzahl der Arbeitnehmer in der Kernverwaltung von 959,62 in 2020 auf 1.026,67 in 2021 wuchs. Die Beamtenstellen wuchsen von 255,18 auf 274,00. Allerdings konnten 2021 nur 941,81 Arbeitnehmerstellen und 199,67 Beamtenstellen auch tatsächlich besetzt werden. Aufgrund von Verrentung, die in den nächsten Jahren zu einem Verlust von bis zu einem Drittel der Mitarbeiter führen wird, und aufgrund des Fachkräftemangels, wird es der Stadt immer weniger gelingen, die geplanten Stellen auch zu besetzen. Es ist also höchste Zeit, dass die Stadt jetzt mit einer Aufgabenkritik beginnt und die Verwaltung zurück zu ihren Kernaufgaben führt. Das wird auch vom Thüringer Rechnungshof ausdrücklich gefordert. In der Beantwortung der Stadtratsanfrage kündigt die Stadtspitze weitere Stellenaufwüchse an. Das halte ich für nicht zustimmungsfähig, weil bereits jetzt zahlreiche Stellen nicht besetzt werden können. Stattdessen sollte man bestehende Stellen umwandeln oder umsetzen. Ich werde im kommenden Haushalt keinem Stellenaufwuchs zustimmen, wenn uns nicht das Ende 2020 einstimmig beschlossene Haushaltsoptimierungskonzept und die Personalbedarfsbemessung vorgelegt werden, in der im Benchmark mit anderen Städten aufgezeigt werden soll, wie viel Personal wir für unsere Verwaltungsleistungen einsetzen.

Presseartikel
Thüringer Landeszeitung vom 9. Juli 2022